2001 war die Stadt Potsdam Ausrichterin der Bundesgartenschau. Ihr reiches gartenkulturelles Erbe spielte dabei eine zentrale Rolle. Mit dem Senkgarten in Bornim und dem Schau- und Sichtungsgarten auf der Freundschaftsinsel waren zwei auf Karl Foerster zurückgehende Anlagen Bestandteil des dezentralen BUGA-Konzeptes und wurden grundhaft saniert.
Im Zuge der BUGA-Vorbereitungen wurden in einer europaweiten Suchaktion die noch vorhanden Foerster-Züchtungen zusammengetragen und in einem aufwändigen Sichtungsprozess mit Fachleuten aus ganz Deutschland auf ihre Echtheit überprüft. Einschließlich Einzelsorten und Kleinsortimenten wurden letztendlich etwa 200 Foerster-Sorten auf der Insel aufgepflanzt und seither in einem Sammlungsquartier präsentiert. Sie sind nun ein wichtiger Bestandteil des Gartendenkmals Freundschaftsinsel und sollen als schöpferisches Erbe Karl Foersters erhalten werden.
Auf dem Weg dorthin mussten viele gärtnerische und strukturelle Herausforderungen, die im Laufe der Zeit auftaten, gemeistert werden. Verschiedene Anpassungen und Maßnahmen waren notwendig: So findet eine regelmäßige Sichtung aller Hauptsortimente statt. Es wurde eine Flächenrotation eingeführt, bei der die Sortimente innerhalb des Quartiers immer wieder auf neue Flächen umgesetzt werden. Und es wird eine Vernetzung mit anderen Standorten und Experten aufgebaut.
Nach mittlerweile über 20 Jahren ist die Aufgabe des Erhalts der Foerster-Sorten noch immer mit einem hohen Aufwand verbunden und bleibt auch in Zukunft herausfordernd. Aber sie lohnt sich!
Text und Bildquelle: Thoralf Götsch
Die Stadt Potsdamm ist mit der Karl Foerster-Staudensammlung unterstützender Partner des Netzwerks Pflanzensammlungen. Die Sammlung ist in der online-Datenbank des Netzwerks Pflanzensammlungen einsehbar.
Bilder der Aufpflanzung im Reservequartier und auf der Freundschaftsinsel:
Blühende Rittersporne im Reservequartier und auf der Freundschaftsinsel - die Mühe hat sich gelohnt: