Nach 6 Jahren ist der Traum einer eigenen Gärtnerei für die Staudengärtnerin JenniferWarschun geplatzt. Vielleicht gerade wegen der vielen Pflanzenraritäten, die sich in der Region nicht gut verkaufen ließen. Im Sortiment befinden sich historische Duftveilchen, Duftpflanzen Kräuter, Zwiebelpflanzen und eine wertvolle Salbeisammlung mit ein bis zweijährigen, aber auch mehrjährigen Arten mit Herkünften aus Amerika, Asien, Afrika und Europa.
Darunter auch Besonderheiten wie der Salvia sagittata (Pfeilblättriger Salbei), eine türkisblühende Salvia Hybride Camchaque, der goldblühende Salvia madrensis und der Salvia patens Guanajuato mit sehr großen Blüten im schönsten Blau. Glücklicher Weise hat sich auf den Aufruf des Netzwerkes Pflanzensammlungen sofort der Botanische Garten Hamburg gemeldet, der sich der gefährdeten Salvia-Sammlung mit insgesamt 100 Arten und Sorten annehmen möchte. Der dortige technische Leiter, Volker Köpcke, hegt und pflegt zusammen mit seinen Mitarbeitern bereits eine Salbeisammlung, die im Sommer in ihrer ganzen blühenden Vielfalt in einem Senkgarten des Botanischen Gartens steht und Kinder dazu anregt, die Bestäubungsmechanismen von Hummeln und Bienen zu beobachten. Der Botanische Garten Hamburg beschäftigt sich seit 15 Jahren mit der Kultivierung und beherbergt ungefähr 200 Akzessionen.
Insgesamt gibt es um die 800 Arten dieses schönen Lippenblütlergewächses. Der Salbei ist nicht nur eine Zierde, dessen Blätter teilweise wohltuende ätherische Öle verströmen, sondern er kann auch eine besondere Wirkung als Teedroge und Heilpflanze haben. Beispielsweise enthält der Rotwurzel-Salbei drei Inhaltsstoffe mit deutlicher Anti-Tumor-Wirkung.
In unseren Botanischen Gärten werden unzählige Pflanzenarten, darunter auch Kräuter bewahrt, um der Forschung, der Wissenschaft und dem Erhalt von Biodiversität zu dienen. Und dann gibt es noch Pflanzensammler und Gärtner, wie Jennifer Warschun, die mit ihren Pflanzenschätzen einen wichtigen Beitrag für mehr Vielfalt leisten.