Die Vereinten Nationen haben das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Die Dekade soll die Umsetzung des UN-Übereinkommens von 1992 unterstützen. Ziel ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu soll auch das gesellschaftliche Bewusstsein gefördert werden. Genau hier setzt die deutsche UN-Dekade an: Sie möchte mehr Menschen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, unserer natürlichen Lebensgrundlage, gewinnen. Ein Schwerpunkt ist daher die Auszeichnung von vorbildlichen Projekten.
Das Netzwerk Pflanzensammlungen, ein Projekt der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V., ausgezeichnet am 26.02.2013 durch Staatssekretär Bleser, trägt als Partner der Deutschen Genbank Zierpflanzen in beispielhafter Weise zum Erhalt von Pflanzenvielfalt bei. Vorrangiges Ziel ist es, Pflanzensammlungen unter www.netzwerkpflanzensammlungen.de zu dokumentieren und das Expertenwissen und Pflanzenmaterial zu Sorten mit soziokulturellem, lokalem oder historischem Bezug zu Deutschland und Sorten und Wildarten mit wichtigen gartenbaulichen Merkmalen für Forschungs-, Züchtungs- und Ausbildungszwecken zu bewahren. Zudem ruft das Netzwerk Pflanzensammlungen dazu auf, Patenschaften für gefährdete Sammlungen zu übernehmen: Über eine Patenschaft werden Sammlungen, die nicht mehr gepflegt werden können, in private und öffentliche Einrichtungen überführt.
Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des Wettbewerbs sehr beeindruckt. Zitat der Jury: „Bekannt sind Buchen, Lärchen oder die krautige Pflanze Storchschnabel. Dass es jedoch Buchen gibt in unterschiedlichster Laubfärbung und Storchschnabel in variierender Wuchshöhe ist vielen Bürgern nicht bekannt. Beachtenswert ist das Menschen über Jahrzehnte diese Vielzahl an Arten und Variationen zusammentragen haben“, so Angela Krumme, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt. „Als auszeichnungswürdig befand die Jury die Idee, diese Lebenswerke zu erfassen und gegebenen Falls Paten für diese zu suchen und für weitere Generationen zu erhalten. Das ist wunderbar und im medialen Zeitalter über das Internet gut organisierbar.“ Seit der Gründung des Netzwerks Pflanzensammlungen 2011 haben sich bereits viele Interessenten eingefunden. Ein voller Erfolg!“
Foto von Claudia Heland, freie Journalistin - von links nach rechts: Lüder Nobbmann, Bettina de la Chevallerie, Sandra von Rekowski, Peter Bleser, Andrea Tiedtke-Klugow, Karl Zwermann