Auf der 8. Sitzung der BundesArbeitsgemeinschaft PflanzenSammlungen überreichte Burkhard Spellerberg (Bundessortenamt) als Koordinator der Deutschen Genbank Zierpflanzen an alle anwesenden unterstützenden Partner im Netzwerk Pflanzensammlungen eine Urkunde. Damit wurde das besondere Engagement privater Pflanzensammler zur Dokumentation und zum Erhalt von Pflanzensammlungen gewürdigt und herausgestellt.
Zur Verleihung anwesend waren Michael Lange (Echinocereus-Sammlung), Lüder Nobbmann (Sempervivum-Sammlung, Baumschule Rinn) und Volker Klehm (Gesellschaft der Staudenfreunde, Iris-Sammlung).
Im Fokus der Veranstaltung standen Informationen zum aktuellen Stand der Deutschen Genbank Zierpflanzen und wichtige Ergebnisse und Ziele des Netzwerkes Pflanzensammlungen. Ziele für 2015 sieht die Deutsche Genbank Zierpflanzen in der Zusammenarbeit mit Pro Specie Rara und den Botanischen Gärten, im Anbau neuer samenvermehrter Arten (Chrestensen) und in der Einbindung der Hydrangea macrophylla-Sammlung Zuschendorf. Das Netzwerk Pflanzensammlungen konnte viele neue Mitstreiter gewinnen: 225 Pflanzensammler haben sich registriert, 100 Sammlungen wurden in die Datenbank eingetragen und 54 unterstützende Partner gewonnen. Zudem konnte eine umfangreiche 1500 Sorten umfassende Sempervivum-Sammlung über das Patenschaftsprogramm an drei neuen Standorten gespiegelt werden. Vorgestellt wurde auch die neue Schautafel bzw. Banner, die über das Netzwerk Pflanzensammlungen bestellt werden kann. Wer seinen Garten oder Park zudem der Öffentlichkeit zugänglich macht, bekommt eine attraktive Schautafel für die Gartenpforte, die die Bedeutung der Sammlung unterstreicht.
Im anschließenden Forum zeigte sich in den Beiträgen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen, dass sich für die Dokumentation und Bewahrung von genetischen Ressourcen und bedeutenden Pflanzensammlungen bereits viel getan hat. Die Gesellschaft der Staudenfreunde plant ihren jährlichen an alle Mitglieder verschickten Samenkatalog zum Tausch von Saatgut in eine Datenbank zu bringen und mit Beschreibung der einzelnen Pflanzen zu ergänzen. Erfreulich ist auch, dass der historische Dahlien-Bestand des Dahlienzentrums Bad Köstritz über die Fuchsien- Dahlien- und Gladiolen-Gesellschaft an zwei weitere Standorte, in Legden (Nordrhein-Westfalen) und Lützelflüh (in Zusammenarbeit mit Pro Specie Rara, Schweiz) übertragen wird. Die Eröffnung des neuen Dahliengartens in Legden ist für den Sommer geplant und wird noch bekannt gegeben. Andreas Titze vom Botanischen Garten Marburg stellte das Vernetzungssystem zur internen Erfassung der Pflanzen im Verband der Botanischen Gärten vor. Schnittstellen für die Zusammenarbeit mit der Deutschen Genbank Zierpflanzen und zur Aufnahme privater Pflanzensammlungen sind bereits vorhanden und werden intensiviert. Zur Diskussion standen auch gesammelte Fragen eines Kakteen-Sammlers zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Bei speziellen Fragen zur Legalität oder Illegalität von Pflanzensammlungen empfiehlt die BundesArbeitsgemeinschaft PflanzenSammlungen zunächst beim Bundesnaturschutzamt nachzufragen.