Die bei uns heimische Art Hepatica nobilis var. nobilis kommt in lichten Lauboder Mischwäldern vor. Die meist violette Farbgebung der Blütenhüllblätter verdankt sie dem Farbstoff Anthocyan, welcher Licht in Wärme umwandeln kann und so
die Pflanze vor harten Frösten schützt. Arten in Kultur zu nehmen, zu vermehren und sich auf die Suche nach neuen Züchtungen europäischer, asiatischer (H. nobilis
var. japonica) oder nordamerikanischer Herkunft (Hepatica nobilis var. acuta) zu machen, das reizte den Gärtner aus dritter Generation nachhaltig. Kontakte zu anderen Hepatica-Liebhabern wie Myrholt (Norwegen), Kyohei, Sakuma und Kazuko (Japan) und Materna (Tschechien), um nur einige zu nennen, ermöglichten es viele interessante Exemplare zu tauschen oder zu erwerben. Das Ergebnis sind mittlerweile 850 Leberblümchensorten mit einer verführerischen Vielfalt an Blüten: Sie erstrahlen in Weiß, Rot, Rosa, Violett und Blau bis hin zum leuchtenden Pink. Sie sind einfach oder gefüllt, zweifarbig, gestreift, manche haben sogar einen doppelten Blütenkranz. Eine eigene Züchtung (H. x petersii ‘Blue Highlight‘), eine dreifach-Kreuzung aus H. nobilis var. nobilis x H. maxima x H. transsilvanica) ist sogar nach Jürgen Peters benannt und besticht durch ein zartes Violettblau.
In Asien existiert ein richtiger Hepatica-Kult. Allein in Japan soll es um die 3000 Leberblümchen-Sorten geben. Auf einer jährlich stattfindenden Ausstellung in Tokio werden die Leberblümchen wie Edelsteine gehandelt – dreistellige Summen sind keine Seltenheit. Umso älter die Pflanze ist, umso mehr kostet sie, verrät Jürgen Peters: Es dauert 5 bis 10 Jahre, bis nach der Kreuzung vielversprechende Sorten geteilt werden können. Besonders stolz ist er auf seine vielen japanischen Sorten, von denen einige bis zu 5000 € kosten würden. Inzwischen ist die Staudengärtnerei Peters eine Hochburg für Leberblümchenkenner. Seit 20 Jahren pilgert die Szene, darunter Sammler aus England, Skandinavien, Polen, Frankreich und Russland, zur traditionellen Leberblümchenausstellung (17. - 19. März 2017) nach Uetersen.
Mehr Informationen unter www.alpine-peters.de
Text: Bettina de la Chevallerie Fotos: Archiv J. Perters